Mittwoch, 6. März 2019

Rezension - Moonchild (Wiege der Dunkelheit)

"Ein Kind war geboren. Ein Kind, das es eigentlich nicht geben darf..."


Titel: Moonchild - Wiege der Dunkelheit
Autor/in: Sandra Florean
Verlag: Selfpublishing
Seiten: 560
Preis: 16,90€
Einzelband

Inhalt:

Rosalie ist mit ihrer Ehe unzufrieden und macht Urlaub, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Dort läuft Matteo ihr über den Weg und schon bald muss Rosalie sich entscheiden, welche Zukunft sie sich wünscht. Dies gestaltet sich aber schwieriger als erwartet, denn Matteo ist nicht der einzige Mann, der Interesse an Rosalie zeigt.

Schreibstil:

Sandra Florean's Schreibstil ist wie immer super fließend. Ob man will oder nicht, die Seiten fliegen nur so dahin. Dabei ist das Buch ein echter Wälzer.
Allerdings gibt es für mich diesmal (und davon war ich selbst überrascht) einen großen Kritikpunkt. Es ist typisch, dass für ungeliebte Nebencharaktere ab und zu mal die ein oder anderen unschönen Worte genutzt werden, um eben genau diese unsympathische Seite zu stärken. Allerdings nehmen hier ausgerechnet die Hauptprotas Wörter in den Mund (von Negger bis Schwuchtel ist alles dabei), die mir das Lesen sehr unangenehm gestaltet haben.

Setting:

Rosalie macht Urlaub in einer Hafenstadt, die als sehr idyllisch beschrieben wird. Auch durch die verschiedenen Schauplätze wird dieses Gefühl gestärkt. Vor allem kleinere Elemente wie die Näherei, fand ich sehr süß.
Die Vampire selbst sind aber eher "altmodisch" gehalten. Ich weiß, altmodisch ist so ein vielseitiges Wort, aber ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll. Es ist auf jeden Fall ein gutes altmodisch. 😋

Charaktere:

Mit Rosalie hat man einen sehr realistischen Charakter vor der Nase. Sie ist kein junger Hüpfer mehr, sondern eine starke Frau, die breits verheiratet ist und einige Schicksalsschläge erlitten hat. Und in ihrem Leben ist nicht alles perfekt, eher im Gegenteil.
Ich selbst bewundere Rosalie für genau das und als erwachsene, reife Frau ist sie mal eine nette Abwechslung zu anderen Büchern.
Dennoch bin ich mit ihr nicht ganz warm geworden...
Oft dachte ich mir beim Lesen "Meine Güte, wie blind bist du denn" oder, dass sie sich endlich entscheiden soll, man kann nicht alles haben...wenn ihr wisst, was ich meine. 😧

Matteo ist der typische Prota mit Bad-Boy-Potential und der Schwarm eines jeden Lesers. Doch es gibt eine entscheidende Eigenschaft, die ich sehr zu schätzen wusste. Nämlich, dass er zum Ende hin nicht mehr an Rosalie klebte und sein Leben von ihr abhängig gemacht hat. Was aber irgendwie auch etwas doof war. Paradox oder? 😀

Dann haben wir noch Edmund. Unseren vermeintlichen Bösewicht der Geschichte, der, wie sich herausstellt, gar nicht so böse ist.
Tatsächlich war er so ein bisschen mein Liebling des Buches, der schon viel leiden musste und dadurch eine art Schutzwall um sich herum aufgebaut hat. Sein Handeln fand ich von allen am nachvollziehbarsten (Ja, natürlich hat auch Matteo schon viel erleiden müssen, aber Edmund ist halt mein Liebling 😏).

Fazit:

Moonchild ist anders als die anderen Bücher von Sandra Florean.
Nicht nur der Schreibstil unterscheidet sich stark, es herrscht insgesamt auch eine andere Atmosphäre, die Charaktere sind ganz anders und die ganze Geschichte ist ein bisschen weniger jugendfrei und defintiv nix für die jüngeren Leser oder Leser mit empfindlichen Gemüt.
Teilweise hat mich die Beziehung der Charaktere an Twilight erinnert (ihr wisst schon, mit Jacob, Edward und Bella), gemischt mit True Blood. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich jedenfalls war mit dem Buch nicht so zufrieden und hab mich am Schreibstil gestört, sowie an der Prota.
Man sollte nie vergessen: Es ist alles Geschmackssache.
von mir gibt es 3/5 ⭐ für Moonchild, die nah an den 2,5 sind. Das Ende war jedoch echt unerwartet und ereignisreich, die Charaktere vielseitig, weshalb ich noch en Auge zudrücke.

PS: Fast hätte ich es vergessen, aber die Gestaltung ist echt erwähnenswert. Das Cover ist wunderschön und mit glänzenden Elementen überzogen. Aber auch Innen ist es ein Prachtstück, mit der ein oder anderen Zeichnung.

Rezension - Monsters of Verity (Dieses wilde, wilde Lied)

"Das ist das Leben. Es spielt keine Rolle, ob man ein Monster oder ein Mensch ist. Leben tut weh."

Titel: Monsters of Verity - Dieses wilde, wilde Lied
Originaltitel: Monsters of Verity - This savage song
Autor/in: Victoria Schwab
Verlag: Loewe Verlag
Seiten: 431
Preis: 19,95€
Der erste von zwei Bänden


Inhalt:

In Verity sollte man Nachts nicht die Häuser verlassen, wenn man nicht von Monstern geschnappt werden möchte. Doch Kate Harper und August Flynn bleibt nix anderes übrig, denn sie beide leben direkt unter den Monstern, der eine mehr, der andere weniger. Und manchmal sind es die Menschen, vor denen man viel mehr Angst haben sollte.

Schreibstil:

Victoria Schwab hat einen wirklich interessanten Schreibstil, durch den man aber erst ab der Mitte vorankommt. Das Buch selbst hat zwei Sichtweisen, die von August und Kate. Und leider bekommt man das direkt zu Anfang zu spüren, da die Sichtweisen sofort wechseln. Etwas blöd wenn ihr mich fragt. Aber wirklich anstrengend ist, dass gleich zu Anfang mit verschiedenen Begriffen um sich geworfen wird und diese Verwirrung stiften.
Also: hat man erstmal den Anfang überwunden, hat man das schlimmste überstanden.

Setting:

Verity ist eine abgeriegelte Stadt, die in zwei Teile unterteilt ist. Die Hälfte der Harpers und die Hälfte der Flynns. Doch beide werden auch gleichermaßen von den Monstern besiedelt, die Nachts eine Gefahr für die Menschen darstellen.
Das Konzept diese Monster in 3 große Gruppen zu unterteilen, finde ich wirklich gut und macht das ganze komplexer.
Einige Szenen spielen auch außerhalb der Stadt, im wilden Land, wo man den Monstern und auch Menschen fast schutzlos ausgeliefert ist.
Ich muss zugeben, dass gerade das Setting mich am meisten an das Buch gefesselt hat- vor allem die Sunai. 😌

Charaktere:

Der mit Abstand interessanteste Charakter war für mich eindeutig Kate Harper. Durch sie bekommt man direkt einen spannenden und "explosiven" Einstieg. Aber vor allem bekommt man mit Kate einen rauen Charakter, der nicht so viel Wert auf allgemeine Werte und Normen legt. Sie ist eine kleine Rebellin, die Anerkennung von ihrem Vater möchte. Also irgendwie nachvollziehbar, oder? Und wie sagt man so schön: harte Schale, weicher Kern.

August Flynn stellt fast das genaue Gegenteil von Kate dar. Er achtet auf seine Mitmenschen und möchte Gewalt so gut es geht vermeiden, und das obwohl es ihm eigentlich im Blut liegt.
Aber natürlich braucht jeder harter Charakter, auch ein ergänzendes Gegenstück, also klasse gelöst.
Allerdings finde ich auch, das August ein wenig langweilig wirkt. Nicht durch seine Aktionen, sondern eher durch seinen Charakter. Da könnte ruhig ein wenig mehr Feuer sein.

Fazit: 

Monsters of Verity hat ein wirklich interessantes und spannendes Konzept. Der Schreibstil der Autorin ist in Ordnung, aber, für mich persönlich, nicht überragend und teilweise etwas erschwerend.
Die einzelnen Elemente, wie die verschiedenen Sunai und ihre Lieder, die zwei Stadthälften, etc. haben dem Buch mehr Charakter verliehen.
Kate Harper ist eine Prota mit Feuer unter dem Hintern und hat mich damit des Öfteren an das Buch gefesselt. Aber leider war insgesamt trotzdem relativ wenig Spannung da und das Potential zu wenig ausgeschöpft. Gerade bei Zweiteilern fällt mir das immer häufiger auf, was irgendwie auch verständlich ist, wenn man nur begrenzt Platz hat. Aber trotzdem schade.

Trotzdem bekommt das Buch 4 ⭐ von mir, mit Tendenz zu 3,5 ⭐.
Bonus ist hierbei definitiv das Cover, das sieht nämlich klasse aus.