Sonntag, 9. Juni 2019

Rezension - Riverdale (Der Tag davor)

[Rezensionsexemplar]

"Die Menschen in Riverdale wollen daran glauben, dass hier niemals etwas Schlimmes passieren könnte, obwohl uns die Geschichte immer wieder das Gegenteil bewiesen hat."



Titel: Riverdale - Der Tag davor
Originaltitel: Riverdale - The Day Before
Autor/in: Micol Ostow
Verlag: cbj/cbt - Verlag
Seiten: 348
Preis: 9,99€
Einzelband


Inhalt: 

Die Vorgeschichte zur Kultserie greift tiefer in die Geheimnisse der Kleinstadt-Bewohner ein. Was war mit Archie und Jughead bevor die Serie ihren Anfang nahm? Was machte Betty in LA? Und wie ging es Veronica vor dem Sturz der Lodges?


Schreibstil:

Im Buch findet ihr einen unglaublich abwechlungsreichen Schreibstil der niemals genau gleich, sondern immer auf die jeweiligen Personen angepasst ist und somit ein tiefgreifendes Bild darüber vermittelt, was in den Köpfen von Archie, Jughead, Betty und Veronica vorgeht.
Außerdem gibt es unterschiedliche Designs zu E-Mails, SMS, Zeitungsartikeln und mehr. Die perfekten Leckerbissen für jeden Riverdale Fan.

Charaktere:

Wie schon erwähnt, wird die Geschichte von Riverdale und dem was vor dem Serienanfang geschah aus Sicht der 4 Hauptcharaktere erzählt. Zu Anfang war ich etwas skeptisch, ob man die einzigartigen Charaktere auch wirklich so gut rüberbringen könnte wie in der Serie, wurde letztendlich aber positiv überrascht. Aber Achtung! Das Buch setzt definitiv voraus, dass ihr mindestens schon die erste Staffel gesehen habt! Daher könnte der folgende Inhalt ein Spoiler sein. 😁

Veronica Lodge war schon vor ihrer Zeit in Riverdale ein totales It-Girl und unglaublich verwöhnt. Aber wie sehr erfahren wir erst im Buch. Da das ganze noch außerhalb der Kleinstadt spielt, machte das Lesen ihrer Story umso mehr Spaß und man sieht das ein oder andere bekannte Gesicht wieder.

Betty befindet sich ebenfalls nicht in Riverdale, sondern in LA und absolviert ein Praktikum das mit den ein oder anderen Hürden gespickt ist. Ihre Story findet aber ein frühzeitiges und offenes Ende und das auf ne ziemlich blöde Art und Weise, weil es bei ihr noch ein paar Geheimnisse aufzudecken gibt. Aber vielleicht kommt ja noch was? 😉

Von Archie erfahren wir ehrlich gesagt nicht wirklich Neues, da es nur um seine Affäre mit seiner Lehrerin geht und SELBST DAVON bekommt man nicht allzu tiefe Einblicke. Es fehlte mir da einfach die Abwechslung an seiner Story...😔

Jughead hingegen zeigte mal wieder allzu deutlich wie gleich Ich und Er denken. 😂
Seine Art und Weise setzte mich an die nostalgischen Anfänge der Serie zurück (die wenn ihr mich fragt, damals noch soviel besser war!). Er ist noch der alte menschen-verachtende Jughead der spannende Geschichten schreibt, was durch den entsprechenden Schreibstil nur allzu deutlich wird. Der Autor hat hierbei wirklich eine klasse Arbeit geleistet.

Fazit:

Im Buch wird deutlich, dass die Geschichten der Charaktere viel mehr miteinander verknüpft sind als man denken mag. Vor allem Betty und Veronica standen sich schon vor Riverdale näher als gedacht und wären sich FAST über den Weg gelaufen. Am interessantesten fand ich tatsächlich die Geschichten von genau diesen Beiden.
Jughead hatte für mich aber Schreibstil-technisch den meisten Suchtfaktor.
Enttäuschend hingegen war dafür die Story von Archie, die das ganze Buch über ziemlich genau gleich war und nix neues gebracht hat.
Dennoch ist das Buch perfekt für jeden Riverdale Fan. Vor allem um sich die Wartezeit auf die neue Staffel zu versüßen.
Und ein wenig nostalgisch wurde ich auch...denn ehrlich gesagt finde ich die aktuellen Folgen der Serie einfach nur noch lächerlich und unnötig in die Länge gezogen. Da war das Buch eine tolle Zeitmaschine.

Da ich nicht wirklich etwas zu bemängeln habe, das Buch aber auch nicht voll der "mega-hammer" war, vergebe ich 4/5 ⭐ und bin gespannt ob uns da noch mehr erwarten wird.

Samstag, 8. Juni 2019

Rezension - Beautiful Liars (Verbotene Gefühle)

"Unwillkürlich dachte sie daran, was Watt vorhin gesagt hatte: dass sie immer zurückblickte, während er nach vorn sah. Lag das zum Teil vielleicht daran, dass es ihr leichter fiel, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, als an die Zukunft zu denken - an ihre Zukunft?"




Titel: Beautiful Liars - Verbotene Gefühle
Originaltitel: The Thousandth Floor
Autor/in: Katharine McGee
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Seiten: 511 + Bonusseiten (insgesamt 576)
Preis: 9,99€ (TB)
Band 1 einer Trilogie

Inhalt:

New York, 2118
Im größten Wolkenkratzer der Welt leben die Reichen oben und die Armen unten.
Avery wohnt in der obersten Etage und scheint nach Außen hin perfekt zu sein, doch keiner ahnt welches Geheimnis sie verbirgt, denn sie liebt ihren Stiefbruder Atlas. Während sie Tag für Tag versucht ihre Gefühle zu verbergen, hüten ihre Freunde ihre eigenen gefährlichen Geheimnisse. Doch diese drohen ans Licht zu kommen.

Schreibstil:

Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil man 5 verschiedene Sichtweisen zu lesen bekommt. Vor allem am Anfang ist man etwas überfordert, weil jede Sichtweise direkt hintereinander abgeklappert wird und man sich gar nicht an die Charaktere gewöhnen kann. Mit der Zeit wird es besser aber dennoch wechseln die Sichtweisen meiner Meinung nach einfach zu häufig und zu schnell. Dennoch lässt sich das Buch gut lesen.
Dafür fehlte mir aber das "Bildhafte" am Schreibstil. Alles wird nur kurz angedeutet und nicht wirklich ausreichend beschrieben, wodurch man echte Probleme bekommt sich die Umgebung vorzustellen, was gerade in Fiction-Büchern schwierig werden kann.

Setting:

Das Setting ist typisch dystopisch. Im Jahr 2118 ist die Technologie weit voran geschritten. Keiner fährt mehr mit einfachen Autos und durch Kontaktlinsen lassen sich Feeds aufrufen und Nachrichten verschicken. Davon bekommen aber die Menschen in den unteren Etagen kaum etwas mit. 
Vor allem der Tower in dem die Protas leben ist etwas speziell. Es gibt 1000 Stockwerke und er ist mindestens 2 Meilen hoch. Im Tower befinden sich aber nicht nur Wohnungen, sondern eine ganze Stadt. Das heißt Parks, Wälder, Geschäfte, Schulen, Restaurants usw. Sogar der Central Park ist dabei.
Eine wirklich unglaubliche Umgebung, die man sich durch einen bildhafteren Schreibstil besser hätte vorstellen können.

Charaktere:

Es gibt insgesamt 5 verschiedene Sichtweisen aus denen man liest + weitere zentrale Charaktere.
Hauptcharakter ist wohl Avery, wobei alle anderen mindestens genau so viel Anteil im Buch haben wie sie und ich fast behaupten würde, dass es keinen wirklichen Hauptprota gibt.

Avery ist die wunderschöne Reiche aus der obersten Etage. Ihre Welt scheint perfekt und sie ist der Mittelpunkt ihrer Clique. Man könnte jetzt erwarten, dass sie eine etwas arrogante und eingebildete Person ist. Aber da muss ich euch enttäuschen. 😋
Denn Avery ist eigentlich eine relativ ruhige Person die nix zu ihren eigenen Vorteil nutzt (Ausnahme bildet hierbei aber ihre Liebe zu Atlas). Sie versucht stets sich um ihre Freunde zu kümmern und ist nicht voreingenommen gegen Leute aus den unteren Etagen. Auf mich wirkte sie fast wie eine alte Seele.

Atlas ist Averys Stiefbruder, über den man gar nicht so viel erfährt, weil er sehr geheimnisvoll ist. Aber er hätte ruhig etwas mehr Charakter bieten können, weil er so wie er ist etwas langweilig wirkt. Ihr merkt schon....ich weiß auch gar nicht was ich über ihn schreiben soll. 😂

Obwohl Averys Liebe zu Atlas gar nicht wirklich verboten ist, da er ja "nur" ihr Stiefbruder ist (also adoptiert), wird auch in diesem Buch ein wirklich großes Ding daraus gemacht, was mich langsam etwas nervt. Sicherlich ist dadurch das Verhältnis zur Familie und Freunde etwas schwierig, aber in Büchern wird das ganze immer so behandelt, als wäre es eine Blutsverwandtschaft und als ob es das schrecklichste der Welt wäre und verboten gehört. Einfach langsam etwas übertrieben und ausgelutscht. Ich komme aber dennoch nicht drum herum zuzugeben, dass es das ganze beim Klappentext lesen doch etwas spannender macht.

Als letztes würde ich euch gerne noch Leda vorstellen. Sie ist eigentlich Averys beste Freundin, aber von Anfang an psychisch etwas angeknackst. Im Laufe des Buches entwickelt sich das ganze noch in eine dunkle Richtung, was aber letztendlich dafür sorgt, dass die Spannung mächtig angehoben wird.
Oft hatte ich Probleme mit ihr, weil ich nie ganz wusste ob sie mir Leid tuen sollte oder ob sich mich wütend macht. Aber macht euch am besten ein eigenes Bild davon. 😵

Fazit: 

Beautiful Liars ist das perfekte Buch für jeden Pretty Little Liars Fan, gemischt mit einem dystopischem Setting.
Anfangs hatte ich Schwierigkeiten mit dem Buch, die sich ehrlich gesagt auch bis kurz vorm Ende durchgezogen haben, weil alles irgendwie überdramatisiert wirkte und es schon sehr teeniehafte Probleme waren. Außerdem tue ich mich mit mehr als zwei Sichtweisen grundsätzlich immer etwas schwer und 5 (!!) sind da schon etwas heftig. Ich finde man hätte sie minimieren können oder die Kapitel jeweils länger gestalten sollen, weil man keinen wirklichen Bezug zu den Charakteren bekommt und alles etwas stumpf und oberflächlich wirkt. Wenn schon Drama, dann bitte richtig.
Für mich ist es eigentlich ein typisches 3-Sterne-Buch..ABER..das Ende hat es echt heftig raus gerissen und die Spannung maximiert. Deshalb bin ich gewillt, mit einem zugedrückten Auge 4 ⭐ zu geben.

Rezension - The Mister

[Rezensionsexemplar]

"Ihre Finger liebkosen die Tasten, lassen die Klänge von Bachs Präludium in lebhaften Farben durch das Apartment tanzen, besänftigen ihre gequälte Seele."




Titel: The Mister
Originaltitel: The Mister
Autor/in: EL James
Verlag: Goldmann
Seiten: 608
Preis: 15€ (Broschiert)
Einzelband

Inhalt:

Maxim Trevelyan ist ein angesehener Junggeselle und erbt plötzlich und unvorbereitet das Vermögen und Titel seiner Familie. Verantwortung ist für ihn eigentlich ein Fremdwort. Aber die wirkliche Herausforderung für ihn ist seine neue 
Angestellte Alessia, zu der er sich auf geheimnisvolle 
Art und Weise hingezogen fühlt. Welches Geheimnis mag sie verbergen?

Schreibstil:

Wie immer wird man von EL James mit einem wundervollen Schreibstil beschenkt. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Und trotz der 600 Seiten (und anderer Unannehmlichkeiten) hat man das Buch schnell durchgelesen....als hätte man keine andere Wahl. Mehr kann ich dazu gar nicht sagen.

Setting:

Fans von Fifty Shades of Grey mögen enttäuscht sein. In "The Mister" gibt es kein BDSM und keine schillernde und aufregende Welt. Tatsächlich befinden wir uns einfach im London von 2019 und nun ja...
Ich muss mich im Voraus entschuldigen wenn diese Rezension etwas fad wirkt, aber tatsächlich habe ich das Buch GENAU so empfunden und muss mich bemühen meine Enttäuschung zu unterdrücken. 😭

Charaktere: 

Der Klappentext verspricht mit Maxim eigentlich fast schon einen Bad Boy der, ich zitiere, "..kaum eine Nacht" allein verbracht hat. Aber was wir tatsächlich bekommen ist etwas anderes. Abgesehen von den vielleicht ersten 50 Seiten bekommen wir nämlich jemanden, der sensibel und gefühlvoll ist und von "Bad Boy" keine Spur. Da helfen auch kurz aufgeworfene Geschichten zu ehemaligen Affären nicht weiter. In diesem Sinne ist Maxim einfach gesehen eigentlich der perfekte Mann, den sich jede Frau wünschen würde/sollte...,,,,aber ich war eher gelangweilt. 😔

Alessia ist nicht viel anders und meiner Meinung nach auch eine recht langweilige Person, wobei bei ihr auch einige Klischees erfüllt werden.
Sie ist aus Albanien, aus eher ärmeren Verhältnissen, auf der Flucht vor etwas (ich will nicht spoilern) und NATÜRLICH Jungfrau. Wer hätte es gedacht. Und da darf selbstverständlich auch nicht fehlen, dass sie eine total unschuldige (oder vielleicht auch nicht) Person ist, die von den Dingen dieser Welt keine Ahnung hat.
Beenden wir das Ganze besser hier. 😏

Fazit:

Man darf vom (originalen) Klappentext zu "The Mister" nicht zu viel erwarten, sonst wird man hart enttäuscht. Wer Fan von Fifty Shades of Grey ist und hier etwas ähnliches sucht, ist ebenso fehl am Platz. Tatsächlich sollte man die Bücher am besten gar nix miteinander vergleichen.

"The Mister"  hat zwar 600 Seiten, aber die eigentlichen Geschehnisse hätten sich auch auf gefühlt 300 Seiten abspielen können. Erst ab Seite 200 kam für mich überhaupt etwas Spannung auf, die sich dann auch schnell wieder aufgelöst hat. Und das Ende war ziemlich vorhersehbar.
Positiver Aspekt ist hierbei jedoch der Schreibstil der Autorin der wortwörtlich geholfen hat von Seite zu Seite zu springen.
Aber das ständige "Oh, ich schlafe mit meiner Putzfrau", das in Maxims Gedanken umher sprang, ging mir ziemlich auf die Nerven. Bei Allesia war es das "Zut" (= Nein).

Ich persönlich bin wirklich enttäuscht vom Buch und kann es nur jemanden empfehlen, der auf der Suche nach etwas einfachen und vielleicht auch entspannenden ist.

Daher vergebe ich mit etwas guten Willen 2/5 ⭐.