Donnerstag, 22. Oktober 2020

Rezension - Snyper

"Obwohl meine Mutter im Laufe ihrer Erziehungsversuche stets darum bemüht war, mir beizubringen, mich gegen diese Art von sittlichen Werten aufzulehnen, bin ich in diesem Moment drauf und dran, mich in eine absolut toxische Abhängigkeitsbeziehung zu einem Mann zu stürzen."


Titel: Snyper
Autor/in: Crystal May
Verlag: Federherz-Verlag
Seiten: 288
Preis: 2,99€ (eBook)
Einzelband

Bild vom Cover dient als Platzhalter und wird später ausgetauscht.



Inhalt:


Payton erwischt ihren Freund bei einem Seitensprung mit ihrer eigenen Mutter und versucht ihren Schmerz mit Alkohol in einer Bar, im gefährlichen Teil der Stadt, zu ertränken.
Dort trifft sie auf den geheimnisvollen Snyper, von dem eine Gefahr ausgeht, die deutlich spürbar ist.
Doch genau das zieht Payton an und sie lässt sich auf eine gefährliche Abmachung ein: sie soll sein neues Kunstwerk sein.



Meine Meinung:


"Synper" ist einer der interessantesten Dark Romance Titel, die ich in letzter Zeit gelesen habe.
Denn normalerweise orientieren sich die Settings, was Gesellschaft und Werte betrifft, stark an der Realität. Doch Snyper ist anders, und doch so real.
In dieser Welt haben Frauen keine Rechte und können allein kaum überleben.
Privatisierte Städte werden nicht von der Regierung kontrolliert, sondern von kriminellen Banden und ihre Bewohner können sich daher schnell in Gefahr bringen.
Auch Homosexualität ist verboten.

Als in Deutschland lebende Frau, wirkte das auf mich zunächst fern der Realität. Doch verglichen mit anderen Ländern, wird einem schnell klar, dass wir einige Privilegien besitzen, die wir zu schätzen wissen sollten.
Denn die Welt in Snyper mag auf uns dystopisch wirken, in einigen Ländern ist das jedoch knallharte Realität und somit spricht das Buch für mich ein sehr wichtiges Thema an und dient nicht allein zur Unterhaltung.

Kommen wir aber nun zu den Charakteren.
Wie es sich für einen Dark Romance Roman gehört, ist Snyper der düstere und gefährliche Typ. Aber auch er handelt nicht ohne Grund, sondern hat eine prägendes Vergangenheit (das finde ich immer so unglaublich interessant an dem Genre und macht mir jedes Mal neugierig! 😑), die maßgebend zu seinem Verhalten beigetragen hat. Wenn die ein oder andere Handlung einem also mal merkwürdig oder vielleicht auch übertrieben vorkommt, sollte man dies immer im Hinterkopf behalten.

Die Idee, mit den Tattoos, dass er aus Payton sein Kunstwerk machen will, fand ich besonders interessant und habe ich so in der Form noch in keinem Buch gelesen. Außerdem konnte man dadurch einen klaren, roten Faden in der Handlung erkennen, weil es sich bis zum Ende durchgezogen hat.

Payton hat mir auf Anhieb gefallen, weil sie immer sagte, wenn ihr etwas nicht passt und sich nicht unterkriegen lassen hat. Sie hat einen erstaunlich starken Willen, welcher aber nicht ganz ungefährlich für sie ist (wie man in einer der Szenen merkt 😱).

Grundlegend fand ich das Buch sehr spannend und schon die ersten Seiten waren sehr einnehmend.
Am Ende gibt es jedoch einige größere Zeitsprünge und das ausgerechnet in den spannenden Momenten, sodass ich dazu schon gerne die kompletten Szenen gelesen hätte.
Ich weiß, dass es zu diesen Zeitsprüngen am Ende des Buches eine Erklärung gibt und diese demnach eingebaut wurden, um Platz für weitere Bücher, über die anderen Charaktere, zu lassen.
Jedoch hätten die ausgelassenen Szenen für mich einen entscheidenden Einfluss auf DIESES Buch gehabt, und mir hat dadurch am Ende etwas die Spannung und Struktur gefehlt.

Deswegen muss ich leider einen ⭐ abziehen, bin aber dennoch ein Fan des Buches und vor allem von der Autorin, da mir ihr Schreibstil schon in "Dark Summer Days" total gefallen hat.
Sie weiß wirklich was es heißt, den weichen Kern der harten Typen zum Vorschein zu bringen. 😍

Ich vergebe 4 von 5 ⭐


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