Sonntag, 4. November 2018

Rezension - Outliers: Gefärhliche Bestimmung (Die Suche)

[Rezensionsexemplar]

"Ich muss glauben, dass ich ein Mensch bin, von dem ich selbst nie geglaubt habe, es zu sein."

Titel: Outliers: Gefährliche Bestimmung - Die Suche
Originaltitel: The Outliers
Autor: Kimberly McCreight
Verlag: Goldmann
Seiten: 368
Preis: 13€
Teil 1 einer Trilogie




Inhalt:

Bei Wylie läuft nicht alles glatt im Leben. Ihre Mutter ist verstorben und die Familienverhältnisse sind instabil. Sie schafft es nicht mal, einen Fuß nach draußen zu setzen. Doch dann verschwindet plötzlich ihre beste Freundin und Wylie setzt alles daran sie zurückzuholen. Dabei setzt sie ihr eigenes Leben aufs Spiel. Genau wie Jasper, der Freund ihrer besten Freundin.
Aber das ist noch nicht alles, denn Wylie erfährt eine schreckliche Wahrheit, die die letzten Tage in einem vollkommen anderen Licht dastehen lassen. Ihr Vater ist Wissenschaftler und findet während einer Studie heraus, dass Outlier existieren. Menschen mit einer besonderen Verlanlagung. Und damit hat er nicht nur seine Familie in Gefahr gebracht.


Setting:

Das durch den Klappentext zunächst vermutete dystopische Setting, trifft überhaupt nicht ein. Zumindest noch nicht.
Viel mehr wird man mit einer völlig "normalen" menschlichen Vorstadt überrascht, in der viele Familien leben und normaler nicht sein könnten. Genau genommen beginnt das Buch sogar so emotional, dass ich es direkt als traurigen Roman hätte einordnen wollen, hätte ich es nicht besser gewusst. Dann wechselt die Stimmung plötzlich von total emotional und mitfühlend, zu der eines Krimis. Ein Wechselbad der Gefühle. Danach spürt man vor allem eines: totale und ununterbrochene Spannung.
Eine lange Autofahrt mitten ins Nirgendwo, kurze SMS-Auskünfte, Tankstellen in der Nacht und ein verlassenes Camp. Und am besten genißet man das Ganze mit einer Tüte Popcorn.


Schreibstil:

Die Autorin war mir völlig unbekannt, wodurch ich natürlich erstmal nicht wusste, was mich erwartet.
Aber letztendlich war der Schreibstil total fließend und angenehm. So sehr, dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte. Kimberly McCreight weiß defintiv, wie man Spannung aufbaut. Aber vor allem hat man beim Lesen das Gefühl, dass sie ihre Vergangenheit als Anwältin beim Schreiben einfließen lassen hat. Schlißelich erfährt man da sicherlich die ein oder andere gute, spannende Story.


Charaktere:

Wylie war und ist wortwörtlich ein Häufchen Elend. Nach dem Tod ihrer Mutter kommt sie gar nicht mehr mit dem Leben klar. Sie verliert den Kontakt zu ihrer besten Freundin Cassie, was nicht zuletzt daran liegt, dass diese auf die schiefe Bahn gerät. Schließlich geht sie nicht mehr in die Schule und schafft es nicht mal mehr, das Haus zu verlassen, ohne eine Panikattacke zu bekommen. Ihr Vater, der Psychologe ist, versucht zwar sein bestes, ist aber auch keine große Hilfe. Und Wylieˋs Zwillingsbruder lässt seine Launen an ihr aus und zeigt ihr nix als die kalte Schulter.
Nicht gerade das, was einem Mädchen in einem depressiven Zustand hilft.
(Hier möchte ich nochmal anmerken, dass der Anfang des Buches wirklich sehr emotional war und es sich schon allein deshalb lohnt es zu lesen.)
In dem Moment, als sich ihr Zustand noch weiter verschlechtert, verschwindet ihre beste Freundin plötzlich und trotz des Streits, springt sie über ihren Schatten um sie zu suchen und vergisst dafür sogar für einen Moment ihre Ängste.
Im Laufe der Handlung kehrt sie langsam in die Gegenwart zurück.
Am Ende zeigt sie sogar verdammt viel Mut (aber ich möchte ja nicht spoilern 😜).
Aber vor allem lernt sie eines: Nichts ist wie es scheint.

Wylie tritt ihre Reise nicht alleine an, sondern mit Cassieˋs Freund Jasper. Ausgerechnet der Junge, den sie von allen am wenigsten leiden kann. Denn Wylie findet er ist vor allem eines: schlechter Umgang. Er gehört zu den coolen Jungs der Schule und wirkt mit seinem Surfer-Jargon einfach nur arrogant.
Doch während der langen Autofahrt zeigt Jasper, dass er ganz anders ist (wie das halt immer so ist..), und Cassie wirklich liebt.


Fazit:

Outliers ist ein nicht nur emotionales, sondern vor allem total spannendes Buch. Und bis zum Ende weiß man nicht, was echt ist und was nicht.
Wylie ist eine Prota, mit der man sehr mitfühlt, aber nicht auf dauerhafte und anstrengende Art und Weise. Auch Jasper mag man nach und ńach immer mehr.
Wer mich kennt weiß, dass ich vor allem eines mag: eine unvorhersehbare Handlung, oder zumindest eine, die ein so durcheinander bringt, dass man nicht mehr weiß, was gespielt ist und was nicht.
Und was könnte für all das ein besserer Ort sein, als ein verlassenes Camp im Wald? Vor allem in der Nacht
Dennoch muss ich zugeben, dass ich durch den Klappentext etwas mehr dystopische Züge erwartet habe. Aber vielleicht kommt das ja im zweiten Band noch, der jetzt schon sehr vielversprechend zu sein scheint, denn das Ende von "Die Suche" hat einen echt fiesen Cliffhanger. 😬
5/5 ⭐

Sonntag, 7. Oktober 2018

Rezension - Wicked (Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit)

[Rezensionsexemplar]


"Ich kann nicht versprechen, dass ich nicht weggehen werde, aber ich werde mir die allergrößte Mühe geben, es nicht zu tun."




Titel: Wicked - Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
Originaltitel: WICKED 
Autor: Jennifer L. Armentrout
Verlag: Heyne Verlag
Seiten: 480
Preis: 14,99€
Teil 1 einer Trilogie
- Teil 2: Torn (Dezember 2018)
- Teil 3: Brave (Februar 2019)


Inhalt:

Ivy Morgan ist keine normale junge Frau. Tagsüber studiert sie, nachts jagd sie Fae. Nach einem schweren Schicksalsschlag, setzt sie sich selbst eine Regel: keine Dates. Doch da hat sie ihre Rechnung ohne den attraktive Ren gemacht, der mehr als einmal deutlich macht, dass er Interesse an ihr hat. Aber das ist nicht der eigentliche Grund für sein Auftauchen. In New Orleans geht etwas vor sich, das er dringend stoppen muss. Zusammen mit Ivy versucht er die Menschen vor den gefährlichen Fae zu beschützen.


Charaktere:

Ivy Morgan liebt es unkompliziert. Dazu gehört auch, dass sie kein Liebesleben besitzt, um sich selbst vor Herzschmerz zu schützen. Denn in ihrer Branche überlebt man nicht lange. Als Ren auftaucht, geraten ihre Vorsätze ins Wanken.
Auch wenn Ivy weiß, dass sie niemals ein normales Leben führen wird, ist das genau das, was sie sich wünscht. Typisch - man will immer genau das haben, das man nicht hat. 😉

Ren, oder auch Renald, weiß genau was er will und macht keinen Hehl darum. Er ist verboten sexy und zeigt Ivy deutlich, dass er Interesse an ihr hat. Sein Motto: Lebe den Tag als könnte es dein letzter sein -  denn genau das könnte er. Genau wie Ivy jagd er die gefährlichen Fae, aber das ist nicht alles. Er gehört zu der Elite, eine Geheimorganisation innerhalb einer Geheimorganisation. Ganz schön cool!

Tink war eindeutig mein Liebling. Als niederer Fae hat er bei Ivy ein Zuhause gefunden, die natürlich alles tut, um das geheim zu halten.
Der kleine Kerl ist zudem ganz schön clever. Er knackt Ivy's Passwörter und bestellt nicht selten bei Amazon. Seine Liebe zu Troll-Puppen ist etwas merkwürdig, aber das bleibt ja zum Glück hinter verschlossenen Türen. Aber wisst ihr was ihn richtig sympathisch macht? Seine Liebe zu Harry Potter! Und eine Szene hat mich besonders zum Lachen gebracht: Er bekommt einen Schal von Ivy und schreit los "Ich bin freeeei!". 😂😂


Setting: 

Das Setting ist an sich nix besonderes. Wobei ich es ganz schön cool finde, dass das Ganze in New Orleans spielt. Die perfekte Kulisse für das Übernatürliche! (Ja, ich bin ein 'The Originals'-Fan! 😉).
Dort gibt es einen geheimen Orden, in den man üblicherweise hineingeboren wird und lernt wie man Fae jagd. Ein richtiger Vollzeitjob.


Schreibstil:

Jennifer L. Armentrout ist keine unbekannte Autorin, zumindest kennt man sie vom Hören und Sagen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich zuvor noch keines ihrer Bücher gelesen habe und dementsprechend ganz schön gespannt war, ob all die guten Bewertungen stimmen.
Ihren Schreibstil mochte ich tatsächlich sehr. Man gerät nicht ins stocken und bekommt viele Lach-Häppchen zugeschoben (danke Tink!).
Meine persönliche Meinung ist aber auch, dass ich dieses ganz Besondere, von dem viele ja immer berichten, noch nicht entdeckt habe.


Fazit:

Wicked ist ein typisches "Ich-bin-Jägerin-und-jage-böse-Wesen-Buch". Was ja gar nicht schlecht ist. Aber eben auch nix Neues. Und das fand ich etwas schade.
Außerdem (sorry, dass ich mich jetzt erstmal etwas auskotzen muss) war es seeehr vorhersehbar. Klar bekommt man beim Lesen den ein oder anderen Hinweis, was die Geschichte für eine Wendung nehmen wird...aber wenn man gefühlt 1000x liest "Es gibt einen Verräter im Orden" und "Sie schauen XY so merkwürdig hinterher und ich verstehe nicht wieso", dann ist das doch schon etwas zu eindeutig und nimmt die Spannung weg.
Es gibt noch etwas, dass mich echt auf die Palme gebracht hat.  Ein riesiger Teil des Buches beschreibt, wie auf gut deutsch gesagt, geil sich die Protas gegenseitig finden und immer mal wieder im Bett landen. Dagegen hätte ich ja nix, wenn es gut aufgeteilt wäre. 
Aber leider geschieht dadurch einen großen Teil des Buches überhaupt nix mehr, außer am Anfang und am Ende.
Und ich meine Hallo, sie jagd jeden Abend Fae für den Orden und das zusammen mit Ren. Und dann kommt keine einzige Szene, die beschreibt wie sie auf die Jagd gehen und Fae töten? Grrr....... 😒
Daher hätten es gut und gerne ein paar Seiten weniger sein können.
TROTZDEM, und das kann ich gar nicht sooo genau begründen, mochte ich das Buch sehr. Der Schreibstil der Autorin ist super angenehm und der Humor richtig toll. Tink hätte ein eigenes Buch verdient!
Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht (es gibt ja schon einen leichten Cliffhanger), und muss darauf ja nicht mehr allzu lange warten. Der zweite Teil erscheint nämlich schon im Dezember!
4/5 ⭐, weil 3 einfach zu wenig wären. 😉

Samstag, 6. Oktober 2018

Rezension - Legendary

[unbezahlte Werbung]


"Die Luft schmeckte nach Wundern. Wie kandierte Schmetterlingsflügel, gefangen in einem gezuckerten Spinnennetz."


Die folgende Rezension ist nicht irgendeine Rezension. Es ist die meiner absoluten Lieblingsreihe. Also entschuldigt meine übertriebene Begeisterung. 😁




Titel: Legendary
Originaltitel: Legendary
Autor: Stephanie Garber
Verlag: PIPER
Seiten: 448
Preis: 15€
Teil 2 einer Trilogie


Inhalt:

Scarlett und Donatella sind den Fängen ihres Vaters entkommen. Während Scarlett ihre Beziehung zu Julian erforscht, gerät Tella direkt ins nächste Spiel von Caraval. Zur Feier des Geburtstags der Kaiserin, reist die Truppe von Caraval in die Hauptstadt. Doch Tella wird klar, dass nicht alles nur Teil eines Spiels ist. Letztendlich geht es um Leben und Tod und Tella muss sich entscheiden, welches Leben es wert ist gerettet zu werden.


Setting:

Ich fange bewusst mit dem Setting an, weil die Welt von Caraval einfach fantastisch ist. Schon im ersten Teil hat die Autorin bewiesen, welch grenzenlose Fantasie sie hat. Aber auch Legendary hält einige Überraschungen bereit. Denn wir finden uns in der Hauptstadt des Meridianreiches wieder. Wo die Menschen in schwebenden Kutschen von Viertel zu Viertel reisen, die Kaiserin in einem Schloss, in einem goldenen Turm lebt und wo die Schicksalsmächte ihre Spuren hinterlassen haben.


Schreibstil:

Ich weiß gar nicht so recht wie ich mich ausdrücken soll, weil meine Begeisterung einfach so grenzenlos ist und der Platz hier ist es nicht. Stepahnie Garber ist eine grandiose Schreiberin. Man KANN das Buch einfach nicht aus der Hand legen- Was vor allem an ihrem tollen Schreibstil liegt. Gepaart mit ihrer Fantasie hat sie eine funkelnde Welt erschaffen, in der man an jeder Ecke etwas neues entdeckt. Sie schreibt extrem bildhaft, ohne es kitschig werden zu lassen, und das zieht sich durch die gesamten Bücher. Hier wird die Vorstellungskraft des Lesers endlich bis ins kleinste Detail gefordert.


Charaktere:

Während man im ersten Buch noch durch die Augen von Scarlett blickt, begleitet man im zweiten Buch ihre kleine Schwester Donatella. 
Für mich zunächst eine Herausforderung, weil ich Scarlett wirklich sehr mag und ihre Schwester eher weniger. Ich hab sie immer für rücksichtslos und quirlig gehalten. An sich hat sich das im zweiten Teil nicht großartig geändert, aber man lernt trotzdem sie zu mögen. Sie hält sehr viel von sich selbst (womit sie Legend wohl in nichts nachsteht), aber ihre besondere Sorge um ihre Schwester hat sie für mich liebenswert gemacht. Außerdem macht es Spaß aus einer anderen Sichtweise zu lesen, ohne sie ständig wechseln zu müssen, wie es in Büchern oft der Fall ist. 

Dennoch habe ich Scarlett sehr vermisst. Sie war zwar zugegen, trotzdem bekam man als Leser das Gefühl, dass sie sich immer weiter entfernt hat. Was total untypisch für sie ist. In solchen Momenten habe ich mir oft gewünscht, einmal aus ihrer Sichtweise lesen zu können. Spätestens am Ende merkt man, dass sie sich sehr verändert hat, aber wie sehr erfahren wir wohl erst im finalen Band (der übrigens wortwörtlich "Finale" heißen wird). Ich bin sehr gespannt, welche Geheimnisse sie noch verborgen hält.

ENDLICH ERFAHREN WIR WER LEGEND IST!!!
Schon seit dem ersten  Band habe ich mich beim Lesen ständig gefragt wer es ist. Und jedes mal wenn ich dachte ich wüsste es, habe ich die Vermutung wieder über Bord geworfen. Auch in Legendary ging es mir nicht anders.
Als letztendlich raus kommt wer es nun ist, hat mich das nicht wirklich überrascht, aber richtig vorhergesehen habe ich es auch nicht. Und genau so sollte es auch sein.
Und ich bin schon mega gespannt, wie sich das ganze im letzten Band noch entwickeln wird!

Neu in Legendary sind die Schicksalsmächte, von denen man im ersten Band noch gar nix geahnt hat. Ich möchte gar nicht zu viel verraten, außer, dass sie die Geschichte nochmal so richtig in Schwung bringen und so ziemlich meine Neugierde geweckt haben. Mit Jacks lernt man ja die erste so richtig kennen, wobei der wohl noch einige Geheimnisse auf den Kasten hat. 
Und mich könnte er auch gerne mal küssen..... 😏


Cover:

Perfekt! Das drückt kurz und knapp aus, was ich von der Gestaltung beider bisher erschienenen Bände halte. Sie passen einfach perfekt zur Geschichte und sehen mega gut aus. Ich bin unendlich dankbar, dass hierbei die originalen Cover übernommen wurden. Und ach ja, auch die Karte im Inneren sollte nicht unerwähnt bleiben, denn es ist immer so toll wenn man sich richtig vorstellen kann, wo genau sich der Protagonist gerade befindet.


Fazit:

Caraval ist und bleibt mein absolutes Lieblingsbuch. Und Halleluja, Gott sei Dank ist das Niveau auch in Legendary geblieben. Der Folgeband ist weder besser, noch schlechter und fügt sich perfekt ein. Ich bin unendlich glücklich, dass Stephanie Garber uns einen neuen und fantastischen Teil der Welt eröffnet hat, indem wir neue Dinge kennenlernen durften und neue Mächte. In Legendary ist Caraval kein einfaches Spiel mehr (naja, das war es im ersten Teil eigentlich auch nicht wirklich), sondern wird ernst und steigert die Spannung mal so richtig.
Es gibt nur eine einzige Sache die ich etwas traurig finde. In Caraval wurde man mit einem Ende zurückgelassen, dass irgendwie einen Teil der Geschichte abgeschlossen hat und das ziemlich gut. Und das machte es so einfach, das Buch immer wieder zu lesen. Weil man einerseits nicht allzu zappelig zurückgelassen wurde, also das Ende nicht quälend war, und man andererseits richtig richtig bock auf den nächsten bekam.
In Legendary war das leider nicht so, was an sich aber keine wirkliche Enttäuschung ist, weil es bei den Geschehnissen gar nicht möglich gewesen wäre...es sei denn das Buch würde 1000 Seiten umfassen.
Ich blicke dem nächsten Jahr mit einem lachenden und weinenden Auge entgegen. Denn dann wird die Geschichte von Scarlett und Donatella weitergehen, aber gleichzeitig auch enden. 😔💜
5+/5 ⭐ für dieses fantastische Werk, einer fantastischen Autorin.

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Rezension - To all the boys I've loved before

[Rezensionsexemplar]

"So, wie er mich in diesem Moment ansieht, weiß ich, er würde alles tun, worum ich ihn bitte, und das ist ein merkwürdiges, überwältigendes Gefühl."



Titel: To all the boys I've loved before
Originaltitel: To all the boys I've loved before
Autor: Jenny Han
Verlag: dtv Verlag
Seiten: 352
Preis: 10,95€
Teil 1 einer Trilogie


Inhalt:

Lara Jean verarbeitet ihre Gefühle durch Liebesbriefe, die sie aber nie abschickt. Eines Tages verschwindet plötzlich die Schachtel in der sich all ihre Briefe befinden. Aber nicht nur das, jeder der Briefe wurde abgeschickt, wodurch Lara Jean vor einige Herausforderungen gestellt wird. Vor allem Josh und Peter K. scheinen ihr nicht aus dem Kopf gehen zu wollen.
Sie kommt in eine Situation, die sie dazu bringt ihre Freunde und Familie zu belügen und mehr als einmal fragt sie sich, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat.


Charaktere:

Lara Jean ist die mittlere von 3 Schwestern und genießt gerade ihr High-School-Leben. Sie ist sehr aufgeweckt, aber dennoch zurückhaltend, hatte noch nie einen festen Freund, war aber schon mehrfach verliebt. Sie ist mir auf jeden Fall sehr sympathisch gewesen, allerdings war es schon etwas nervig, wie sie sich von ihrer kleinen Schwester Kitty rumkommandieren ließ oder unnötigerweise ein schlechtes Gewissen bekam. Aber dadurch kam eine Sache besonders zum Vorschein – sie liebt ihre Familie über alles, was durch den Verlust ihrer Mutter noch verstärkt wird.

Ihre zwei Schwestern fand ich teilweise sehr anstrengend. Vor allem Kitty hat mir das Lesen am Anfang zur Hölle gemacht, weil sie mich so aufgeregt hat. Sie hat aber auch eine sehr liebenswürdige Seite und naja, sie ist halt noch jung.

Die älteste Schwester Margo mochte ich überhaupt nicht. Sie hat einen sehr strengen und bemutternden Charakter, was ja teilweise noch nachvollziehbar ist, da sie gewissermaßen die Rolle der Mutter übernahm. Aber manchmal fand ich es einfach übertrieben. Man kann fast sagen ich war froh, dass sie im Großteil des Buches nicht in der Nähe war. 😁

Es gibt viele Relationen zum Film (den ich ja zuerst gesehen habe), aber auch einige Unterschiede – Kitty fand ich im Film zum Beispiel weitaus angenehmer. Aber Peter K. (alias Noah Centineo) war sowohl im Film als auch im Buch einfach klasse! Man muss ihn lieben. Er hat einen lustigen und zuvorkommenden Charakter, aber vor allem eine gesunde Prise an Coolness. Da wird man manchmal schon etwas neidisch auf Lara Jean. 😊

Aber der coolste Charakter war eindeutig Lara Jean’s Dad! Er verkörpert die Vaterrolle so mega gut. Vor allem nach dem Verlust seiner Frau. Ich meine Hallo, er bäckt sogar freiwillig Cupcakes, damit seine Tochter auf eine Party gehen kann, wer hätte sowas schon nicht gern?


Schreibstil:

Der Schreibstil der Autorin ist ganz ok. Am Anfang fand ich ihn etwas abgehackt und stockend. Außerdem wurde man manchmal mit Szenen überhäuft, die nicht länger als zwei Seiten sind und dementsprechend gab es auch viele Kapitel. Aber so in etwa zum Anfang der Romanze wurde es dann endlich spannend. Und entweder man hat sich an den Schreibstil gewöhnt oder er wurde besser.




Fazit:

Vergleicht man Film und Buch, so fand ich den Film tatsächlich besser. ABER dafür hatte man im Buch mehr Szenen, die im Film nicht vorkamen, und sowas find ich immer richtig cool, denn dann will man das Buch erst recht lesen.
Die Romanze zwischen Lara Jean und Peter K. fand ich mega süß. Aber vor allem die Umstände haben das Ganze noch viel besser gemacht. Da war richtig Spannung dabei!
Die Schwestern fand ich wie schon gesagt etwas anstrengend, aber Familien sind alle anders und vor allem eines: nie perfekt. Und dadurch wurde die Geschichte einfach viel realistischer.
Dennoch muss ich zugeben, dass ich das Buch nicht überragend fand. Es war echt gut, und ich will definitiv die weiteren Teile lesen. Aber ich hatte einfach etwas mehr erwartet (was vielleicht auch daran liegt, dass ich den Film vorher gesehen habe). Und deshalb gibt es dafür 3,5/5 ⭐. 
PS: Das Cover ist echt schön! 

Mittwoch, 19. September 2018

Rezension - Save Me

[unbezahlte Werbung]

"Wie kann ich ihn immer noch wollen, obwohl er mir so weh tut?"

Titel: Save Me
Autor: Mona Kasten
Verlag: LYX
Seiten: 416
Preis: 12,90€
Teil 1 einer Trilogie 
(Maxton Hall Reihe)

Inhalt:

Ruby Bell hat nur ein Ziel: an Oxford angenommen werden und erfolgreich werden. Dafür gibt sie alles während ihres Stipendiums an der Maxton Hall Privatschule. Doch dann kommt ihr der beliebteste Junge der Schule in die Quere und droht mit einem Streich ihre gesamte Arbeit zu vernichten.

Mit "Save Me" bin ich einem Hype auf die Spur gegangen, den ich nicht so ganz nachvollziehen kann. Aber genau so wenig finde ich die negativen Bewertungen wie "0815 Buch" oder "Niveauloser Schreibstil" gerechtfertigt - hierbei möchte ich übrigens um etwas mehr Respekt in der Bücherwelt bitten, denn die Autoren stecken ein Haufen Arbeit in ihre Buchbabys und es hat nun mal jeder einen anderen Geschmack.

Charaktere:

Ruby ist eine Prota mit der ich zu Anfang wirklich große Probleme hatte. Ich würde sogar fast behaupten, dass ich sie gehasst habe. Sie ist einfach zu verspannt, genau, kritisch und vielleicht etwas zu sehr auf Erfolg aus.
Gleichzeitig habe ich aber einige Gemeinsamkeiten festgestellt. Meine Stifte müssen zum Beispiel auch alle sortiert sein und in eine Richtung zeigen. Und die Sache mit dem Pony erlebe ich jeden Tags aufs Neue. 😂
Irgendwann ab der Hälfte des Buches wurde mir Ruby etwas sympathischer und nicht mehr ganz so nervig.

James wiederum hat einen durchweg positiven Eindruck auf mich gemacht. Das Bad-Boy-Image vertritt er eigentlich nur am Anfang. In Wahrheit ist James aber sehr zuvorkommend, sensibel und ein trotzdem starker Mensch.
Dass die Zwei von all den Menschen an der Schule letztendlich zueinander finden würden, war irgendwie klar. Das ist einfach die typische Handlung und sowas muss man mögen, wenn man das Buch kaufen möchte.

Setting:

Ja was soll ich dazu großartig sagen. Eine Schule der Reichen und Schönen.  Protas die einen unterschiedlichen Stand in der Gesellschaft haben. Und allerlei Probleme.
Nix Neues, aber wenn man es mag, dann ist dieses Buch genau das Richtige.
Ich zum Beispiel brauche zwischen den ganzen Fantasy und Dystopien ab und zu einfach mal etwas Abwechslung und greife dann gerne zu Romanen wie diesem.

Fazit:

Das Buch war auf jeden Fall nicht schlecht. Es gab aber durchaus ein paar Elemente die mich echt gestört haben. Unter anderem, dass bei Ruby die ersten Gefühle schon nach der ersten/zweiten Begegnung auftauchten, die nun wirklich nicht lange anhielt. Und im nächsten Moment fängt sie schon wieder an sich über James aufzuregen. Das war einfach alles zu früh, auch wenn es zwangsläufig eh drauf hinausläuft. 
Zum Ende hin wird man dann aber von der Autorin sehr überrascht - im positiven Sinne.
Denn alles wird viel emotionaler und weniger verkniffen. Einfach natürlicher.
Auch wenn man etwas auf die Folter gespannt wird mit den ganzen Problemen die dann noch auftauchen. Immer wenn man dachte die Zwei hätten sich wieder gefangen, kommen schon die nächsten Konflikte auf. Was zugegeben schon etwas nervig sein kann. Aber ich finde damit ist die Spannung und Dramatik gut aufgebaut worden. 
Bei der Bewertung schwanke ich zwischen 3 und 4 ⭐, entscheide mich aber letztendlich für 4 ⭐.
Denn ich habe schon Bücher mit 3 ⭐ bewertet, die ich um einiges weniger gut als "Save Me" fand.

PS: Wer fiese Enden nicht vertragen kann, sollte den zweiten Band bereithalten bevor er anfängt den ersten zu lesen.

Dienstag, 18. September 2018

Lesemonat August

Ab sofort gibt es eine neue Kategorie auf meinem Blog -  der Lesemonat.
Die Rezensionen zu den einzelnen Büchern findet ihr separat vor, aber im Lesemonat bekommt ihr nochmal kleine Rückblicke und neue Details.


1. Elian & Lira -  Das wilde Herz der See

von Marissa Meyer
gelesen: 20.08.-23.08.
5/5 ⭐

Elian und Lira war definitiv mein Monatshighlight.
Die Mischung aus Romance und Düsterem war einfach perfekt.
Leider nur ein Einzelband und ich hätte gerne noch viel mehr von Elian und Lira gelesen. Aber dafür ein echt gutes Ende, mit dem man zufreiden sein kann.

2. Die fünf Gaben

von Rebecca Ross
gelesen: 09.08.-10.08.
4/5 ⭐

Die fünf Gaben war genau nach meinem Geschmack. Das heißt Fantasy und Romance, gemischt mit royalen Elementen. Die meisten Nebencharaktere hatten wirklich nur sehr kurzlebige Auftritte, sind mir aber dennoch in Erinnerung geblieben. Allerdings hätte man das Potential wirklich mehr nutzen können, um das Buch noch spannender zu machen.

3. Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden

von Genki Kawamura
gelesen: 25.08.-27.08.
4/5 ⭐

Das Buch ist zwar nur sehr kurz, trifft aber trotzdem genau ins Schwarze. Mit einer faszinierenden Mischung aus Comedy und der Suche nach dem Sinn des Lebens. Wirklich eine willkommene Abwechslung und definitiv eine Leseempfehlung von mir. Denn Genki Kawamura regt zum Nachdenken an - Was ist im Leben wirklich wichtig? Was haben wir im Überfluss?
Und vor allem eines ist deutlich geworden: auch die kleinen Dinge im Leben sind von Bedeutung.
Aber Achtung, man verdrückt durchaus die ein oder andere Träne, während man sich im nächsten Moment schon wieder das Lachen verkneifen muss.


Ich hab festgestellt, dass ich momentan durchschnittlich immer so drei Bücher im Monat lese. Im Vergleich zu meinem früheren Leseverhalten ist das echt wenig, denn da habe ich ständig jedes neue Buch verschlungen, das ich in die Hand kriegen konnte. Mein SuB ist zwar immer noch human (ich mag es nicht wenn man neue Bücher kauft, obwohl man noch ungelesene rumliegen hat), aber ich muss mal wieder etwas mehr Gas geben.

Montag, 17. September 2018

Rezension - Renegades (Gefährlicher Freund)

[Rezensionsexemplar]

"Heldentum hatte nichts mit dem zu tun, was man konnte. Es definierte sich über das, was man wirklich tat."


Titel: Renegades - Gefährlicher Freund
Originaltitel: Renegades
Autor: Marissa Meyer
Verlag: Heyne>fliegt
Preis: 20€
Seiten: 640
Teil 1 einer Trilogie 


Inhalt:

In Gatlon City haben die Renegades die Anarchie beendet und gelten seitdem als Helden, gefiert vom Volk.
Doch die Anarchisten existieren weiterhin, im Untergrund, und schmieden Pläne.
Dazu gehört auch die 17-jährige Nova. 
Mithilfe ihrer Kräfte mischt sie sich unter die Renegades und lernt die andere Seite kennen. Adrian nimmt sie ins Team auf und so langsam baut sich in Nova ein Gefühlschaos auf. 
Sie will die Renegades vernichten und somit Rache für ihre Familie nehmen, sie weiß aber auch, dass Anarchie keine Lösung ist. Wie wird sie sich entscheiden? Und auch Adrian merkt, dass auch Helden mal Fehler machen.


Schreibstil:

Marissa Meyer gehört für mich zu den besten Autoren dieser Zeit. Mit ihrem fantastischen Schreibstil schafft sie es immer wieder, mir Bücher schmackhaft zu machen, die ich sonst nie lesen würde. Die Luna-Chroniken waren schon extrem spannend und trotz der unterschiedlichen Sichtweisen sehr übersichtlich. Aber mit Renegades hat sie mich wirklich umgehauen.
Ich gehöre zu den wohl wenigen Menschen, die nicht gerne Marvel und Co. schauen und die Sache mit den typischen Superhelden und Schurken super kitschig finden. Mit diesen Ansichten bin ich auch an Renegades ran gegangen. Superhelden mit Superkräften wie Telekinese oder Unverwundbarkeit? Ih - wie kitschig!
Aber Renegades war ÜBERHAUPT NICHT so.
Trotz der vielen Seiten (was typisch für die Autorin zu sein scheint) hat man das Buch in einen Rutsch durch und möchte es selten aus der Hand legen. Die Geschehnisse werden super aufgebaut und die Spannung steigt an genau den richtigen Stellen (vom Ende mal ganz abgesehen).


Charaktere:

Mit Nova bekommt man eine durch die Vergangenheit geprägte und sehr starke Prota. Aber das Besondere ist wohl, dass sie zu den "Bösen" gehört - eine super Sichtweise, wenn man wie ich gerne in die Köpfe der Villains schauen möchte. Und ich sage nur eines, es ist nix so wie es scheint. 😉
Böse ist nicht gleich Böse und Gut nicht gleich Gut.

Im Gegensatz hierzu haben wir Adrian, den Renegade mit ganz besonderen Eltern - der unverwundbare Captain Chrom und der schreckliche Patron, die ursprünglichen Renegades die zum Rat gehören und von allen Menschen gefeiert werden.
Und trotz der guten Absichten, merkt auch er, dass der Rat nicht perfekt ist.
Mit Adrian und Nova prahlen zwei unterschiedliche Welten aufeinander, die beide wissen, dass etwas verändert werden muss.

Neben den zwei Hauptprotas gibt es noch jede menge weitere Charaktere, die wie ich finde, alle sehr interessant sind. Vor allem wegen der unterschiedlichsten Fähigkeiten, die gar nicht sooo typisch sind wie man sie aus den Filmen kennt. Jeder hat eine ganz besondere Geschichte die ihn geprägt hat und den Charakter noch interessanter machen. 
Auch die Anarchisten, also die "Bösen", konnten sich teilweise in mein Herz schleichen.


Setting:

Gatlon City versprüht irgendwie schon den typischen Superhelden und Schurken Charme. Eine Großstadt, die sehr unter den Kämpfen zwischen Renegades und Anarchisten gelitten hat und langsam wieder aufgebaut wird. Wo aber auch weiterhin in den Ecken Chaos herrscht, überdurchschnittlich viele Obdachlose und arme Menschen hausen und der ein oder andere Kampf weiterhin stattfindet.
Nicht zu vergessen die alten Tunnel, in denen die Anarchisten leben. Im Gegensatz zu den Renegades, die ein riesiges Hochhaus ihr Eigen nennen.
Definitiv ein geeigneter Schauplatz für die Ereignisse des Buches.


Fazit:

Renegades hat mich positiv überrascht und vollends überzeugt. Es war einfach ganz anders als ich erwartet habe, was wie schon erwähnt auch am fantastischen Schreibstil von Marissa Meyer liegt.
Die ganzen Superkräfte sind mega interessant und die Protas machen die Story richtig spannend. Sie sind beide komplett unterschiedlich aufgewachsen und verlieren trotzdem die Realität nicht aus den Augen und sind bereit für Veränderungen, und viel wichtiger - auch bereit dafür etwas zu tun. Beide nehmen in Folge dessen unterschiedliche Persönlichkeiten an, es ist fast so, als würde man aus vier Sichtweisen lesen und statt aus zwei.

Und dann ist da noch dieses mega Ende!
Ich hatte zwar schon so manche Vorahnungen, aber wie es dann letztendlich wirklich zu Ende ging hat mich sprachlos gemacht. Man möchte unbedingt wissen wie es weiter geht, aber nicht auf eine fiese Art und Weise. Vielmehr ist man überrascht wie dieses entscheidende Element die ganze Zeit ausgelassen wurde, ohne dass es hinterher unlogisch erscheint. Wirklich genial!
Dafür möchte ich am liebsten 100000/5 ⭐ geben und ich weiß jetzt schon, dass es eines meiner Jahreshighlights sein wird.

Donnerstag, 30. August 2018

Rezension - Die fünf Gaben

[unbezahlte Werbung]

"Meine Seele ist vernarbt, mein Herz zerrissen, ich bin eine Verräterin..."


Titel: Die fünf Gaben
Originaltitel: The Queen's Rising

Autor: Rebecca Ross
Verlag: Carlsen
Preis: 19,99€
Seiten: 496
Teil 1


Inhalt:

Brienna wächst einen Großteil ihres Lebens im Haus Magnalia auf und erlernt dort die Passionen. Mit einigen Startschwierigkeiten findet sie schließlich einen Gönner, der sie bei sich aufnimmt & damit beginnt eine aufregende Suche nach einem ganz besonderen Stein. Doch als sie damit das Haus Magnalia verlässt und somit auch ihren Master Cartier, wird ihr Herz ganz schwer. Bis sie Cartier schließlich wiederbegegnet.



Setting:

Das Prinzip der Gaben ist eine echt coole Idee, wenn auch nicht die neuste ihrer Art. Allerdings erscheinen diese mit fortlaufen der Handlung immer unwichtiger und werden zu einer Nebenrolle, was ich ehrlich gesagt etwas schade finde.
Im Buch gibt es verschiedene Königreiche (was schon mal genau mein Geschmack ist), die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während das Königreich Valenia von Etikette und den Gaben geprägt ist, ist Maevana ein wildes Land. Beim Lesen bekam ich oft das Gefühl, mich in den Highlands wiederzufinden. 


Charaktere: 

Brienna ist ein Mädchen von vielen. Vor allem von vielen Büchern..
Zuerst unsicher, fühlt sich etwas fehl am Platz, verliebt sich in die "falsche Person" und startet dann eine Art Rebellion. Ja, wir alle kennen es.
Aber...ist doch toll! 😂
Ich weiß, dass viele dieses Prinzip nicht mehr sehen können, aber ehrlich gesagt ist das genau mein Geschmack und solange man genug neue Elemente einbaut, ist das doch voll in Ordnung. 
Spannend wird das Ganze aber vor allem durch die Beziehung zu ihrem leiblichen Vater, worüber ich aber auch nicht viel mehr verraten kann ohne zu spoilern. 

Master Cartier gehört definitiv zu meinen Lieblingen.
Ich meine Hey, er ist etwas älter, Lehrer und außerdem nicht hässlich. 👰 Typisch oder?
Und dann wäre da noch diese andere Sache die mit seiner Vergangenheit zu tuen hat...die ich aber nicht spoilern möchte. ✌

Weitere Charaktere die hängenbleiben sind Briennas Schwestern, die aber nicht blutsverwandt sind.
Denn sie wächst 10 Jahre lang mit ihren Passions-Schwestern im Haus Magnalia auf, wodurch natürlich gewisse Bindungen entstehen.
Alle sind eigentlich komplett unterschiedlich, was schon allein durch ihre Gaben klar wird: Musik, Wissen, Kunst, Schauspiel, Esprit.
Besonders Merei, die Arden der Musik, ist mir ans Herz gewachsen. Man muss sie einfach lieben!
Selbst nachdem sich ihre Wege zunächst trennen, unterstützt sie Brienna weiterhin. 
Lediglich Ciri, die zweite Arden des Wissens neben Brienna, kann ich überhaupt nicht leiden. Im Buch bekommt sie den ein oder anderen Wutausbruch und erscheint mir außerdem sehr arrogant und man kann ihre Handlungen teilweise nicht nachvollziehen, die wie aus heiteren Himmel kommen. Dass Brienna da so ruhig geblieben ist, Respekt.....

Aber es gibt noch viel mehr Charaktere über die ich gerne sprechen würde, die aber den Rahmen sprengen würden. - Pluspunkt dafür, denn selten sind es so viele, die mir hängen geblieben sind.


Schreibstil:

Rebecca Ross hat einen super angenehmen und flüssigen Schreibstil. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin. Aber vor allem die Abbildungen und Verzeichnisse auf den ersten Seiten haben mich positiv überrascht, weil die doch schon sehr stark durchdacht sind und viel Hintergrundwissen und kleinere Fakts vermitteln - echt cool! 😎




Cover:

Hach ja.... dieses Cover....
Ganz ehrlich? Ich finde es furchtbar!
Das Original ist sooooo schön & dann kommt das.
Sicherlich gibt es hässlichere, aber...ne....
Hatte es ja schon in meiner Rezension zu Elias und Lira angedeutet, was ich davon halte und nochmal kurz gefasst: Ich kann diese Cover nicht mehr sehen. Gesicht in der Mitte und dann mal nen Muster drüber geklatscht (wobei ich das von Elian und Lira noch recht hübsch finde).


Fazit: 

Ich mag das Buch sehr. Die vielfältigen Charaktere sind einfach klasse, genau wie das Setting. 
Das Prinzip der Gaben ist eine coole Idee, hätte aber echt mehr eingebaut werden sollen, weil es ab der Hälfte der Buches überhaupt keine Rolle mehr spielt oder zumindest nur nebensächlich.
Außerdem hat mir so ein bisschen die Spannung gefehlt. Der entscheidende Moment der einfach Boom macht. Wisst ihr was ich meine? 😂
Dafür gibt es von mir 4/5 ⭐.

Sonntag, 26. August 2018

Rezension - Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden

[Rezensionsexemplar]


"Um etwas zu bekommen, muss man auf etwas anderes verzichten."




Titel: Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden
Originaltitel: Sekai kara neko ga kieta nara 
Autor: Genki Kawamura
Verlag: C. Bertelsmann
Preis: 18€
Seiten: 192
Einzelband






Inhalt:

Kurz vor dem eigenen Ende taucht plötzlich der Teufel auf, der genau so aussieht wie man selbst. Allerdings mit Hawaii-Hemd, Shorts und Sonnenbrille. Um länger leben zu können, bietet dieser einem jungen Briefträger mit Hirntumor einen Handel an. Für jeden Tag den er länger leben kann, muss etwas auf der Welt verschwinden. Und nur der Teufel darf entscheiden was.
Der Briefträger lässt sich auf den Handel ein und verlängert sein Leben um einige Tage. Bis schließlich die Katzen von der Welt verschwinden sollen und er eine Entscheidung treffen muss.

Genki Kawamura, welcher unter anderem auch der Produzent von "Your Name" ist, hat mit "Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden" sein Debüt geschrieben und spricht damit ein ernstes Thema an: Was ist wirklich wichtig im Leben? Und auf was könnten wir alles verzichten?
Mit 192 Seiten handelt es sich um einen sehr schmalen Roman, der aber nichtsdestotrotz tief in mein Inneres blicken konnte.


Schreibstil (und ein paar weitere Gedanken zum Inhalt, die ich mir einfach nicht verkneifen konnte):

Der anfänglich humorvolle Schreibstil, der auch den ein oder anderen Schmunzler hervorgerufen hat, leitet in ein ernstes Thema ein: dem Tod und die kleinen oder auch großen Dinge im Leben.
Als der junge Briefträger des Romans einen Pakt mit dem Teufel schließt, lernt er erst zu schätzen, was uns allen oftmals als selbstverständlich erscheint und der ein oder andere Leser könnte sich daran wohl mal ein Beispiel nehmen. 
Denn manchmal sind auch die kleinen Dinge im Leben wertvoll, sei es auch nur Schokolade oder ein Film den man im Kino sieht.
Und Dinge die wir inzwischen als unentbehrlich betrachten, könnten auch ruhig mal für 24h verschwinden - wie zum Beispiel Telefone. Auch wenn das zunächst vermutlich Chaos verursachen würde. 😉 
Aber das ist noch nicht alles, denn der Protagonist lernt nicht nur die Dinge zu schätzen, sondern blickt auch auf sein Leben zurück und somit auch auf das, was er vielleicht hätte besser machen können. Immer begleitet von seinem treuen Kater 'Weißkohl' trifft er sich mit alten Freunden, denkt an seine verstorbene Mutter zurück und muss sich letztendlich auch mit der Beziehung zu seinem Vater auseinandersetzen.
Die Tatsache, dass sein treuer Begleiter Weißkohl in jeder wichtigen Lebenssituation dabei war, macht ihm letztendlich wohl auch die Entscheidung so schwierig - die Katzen verschwinden lassen oder das eigene Leben um einen Tag verlängern?
Zurück zum eigentlichen Thema.
Der Schreibstil enthält die ein oder anderen humorvollen Elemente, ist aber sehr stark mit den Ereignissen verknüpft. Denn zum Ende hin wird es immer trauriger, ernster, melancholischer und man verdrückt ein paar Tränen. Und damit wird auch der Schreibstil angepasst. Wirklich klasse!


Charaktere:

Mein Favorit ist definitiv Weißkohl.
Als Katzenmami könnte das auch gar nicht anders sein. Als er dann auch noch anfing zu sprechen ging mir richtig das Herz auf. Und wie süß das war! Wer hätte schon nicht gern eine Katze, die das eigene Herrchen Statthalter nennt und sehr altmodisch spricht?
Aber darum geht es eigentlich gar nicht. Weißkohl verleiht allein mit seiner Anwesenheit der ganzen Geschichte eine tiefsinnigere Bedeutung und beweist mir noch einmal das, was ich täglich erlebe - Katzen (oder auch andere Tiere) sind die treuesten Wesen dieser Welt. Sie können vielleicht nicht wirklich sprechen, aber das ist auch gar nicht da. Sie spenden Trost mit ihrer Anwesenheit, bringen uns zum Lachen wenn sie mal wieder etwas umschmeißen, obwohl man eigentlich sauer sein sollte & machen uns ein schlechtes Gewissen wenn wir mal nicht Zuhause sind.
- Ein Gruß geht raus an meine Katze Cleo, ich liebe dich! 💜



Der Teufel ist wohl die witzigste Person der Geschichte.
Seine Erscheinung kann wohl von jeden unterschiedlich interpretiert werden (und am Ende des Buches wird das ja auch ein wenig aufgeklärt, aber dafür müsst ihr es selbst lesen).
Aber mit seinem Stil, also dem Hawaii-Hemd das er täglich wechselt, den Shorts und der Sonnenbrille, hat er meine Neugier definitiv geweckt. Und mit seiner lustigen und unbeschwerten Art, finde ich ihn fast schon sympathisch. Wer hätte gedacht, dass ich den Teufel einmal sympathisch finden würde? 😁
Er ist keinesfalls böse, auch wenn seine Entscheidungen manchmal gemein wirken, sondern trifft auf gut deutsch gesagt einfach den Nagel auf den Kopf.

Zum am Hirntumor erkrankten Hauptprotagonisten der Geschichte muss ich eigentlich nicht mehr viel sagen. Er ist ein Mensch wie wir alle. Geht einem Beruf nach, hat Tief- als auch Höhepunkte im Leben, Freunde, Ex-Freundinnen und eine nicht ganz so perfekte Familie. Und was wir Menschen oft nicht wahrhaben wollen - auch er hat Fehler gemacht die er am Ende seines Lebens bereut. Aber, und das ist das Entscheidende, er macht mit der Zeit die ihm noch bleibt das Beste draus.


Cover:

Es ist wunderschön!
Und passt einfach perfekt zum Buch.
Die Kirschblüten stellen eine Verbindung zum japanischen Autor her & die Farben sind perfekt aufeinander abgestimmt. Auch die verschliffen aussehende Struktur passt super zum großen Ganzen. Ich denke man hätte es nicht besser treffen können.
... Na gut, vielleicht wäre eine Katze irgendwo in der Ecke ganz cool gewesen. 😂


Fazit:

Ein ergreifendes Buch, das die Welt und die von Menschen erfundenen Dinge in Frage stellt und damit ein wichtiges Thema behandelt, über das wir alle öfters mal nachdenken sollten. Denn das was wir haben ist keinesfalls selbstverständlich. Damit sind nicht nur die "Dinge" gemeint, sondern auch die Familie. Denn wie im Buch bereits erklärt: Eine Familie ist nicht da, sie bildet sich erst.
Ich würde fast behaupten, dass das ein Buch ist, das sich als Schullektüre eignen sollte.
Und eine Frage ist in mir hängen geblieben.

"Warum erwarten wir immer von anderen, was wir selbst nicht können?"

Einen Minuspunkt gibt es leider dennoch. Das Ende war sehr abrupt und scheint mir der restlichen Geschichte nicht ganz angemessen. Wenigstens dieses letzte Ereignis hätte man noch schreiben können...
Deshalb leider nur 4/5 ⭐, obwohl ich gerne mehr gegeben hätte.

Freitag, 24. August 2018

Rezension - Elian & Lira (Das wilde Herz der See)

[unbezahlte Werbung]


"Es ist das Schlimmste, was ich je getan habe, und das Beste, was ich je tun könnte. Wie seltsam, dass es beides zugleich sein kann."




Titel: Elian & Lira - Das wilde Herz der See
Originaltitel: To Kill a Kingdom
Autor: Alexandra Christo
Verlag: dtv-Verlag
Preis: 18,95€
Seiten: 384
Einzelband


Inhalt:

Mit Elian und Lira treffen zwei Welten aufeinander und dennoch sind sie sich ähnlicher als sie denken. Denn keiner von beiden kann ohne die See leben.
Während Lira mit den Grausamkeiten ihrer Mutter aufwuchs, hätte Elian kein prachtvolleres Leben haben können. Und dennoch hat er es gegen ein aufregendes Leben auf der See eingetauscht.
Denn er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Welt von den gefährlichen Sirenen zu befreien.
Nachdem sich ihre Wege kreuzen und sie sich näher kommen, müssen sie sich entscheiden. Denn Lira ist eine Sirene die dem Prinzen das Herz herausreißen soll - die Sirene, die Elias jagt. 🐠


Charaktere:

Mit Elian & Lira hat Alexandra Christo zwei sehr interessante Charaktere erschaffen. Sie könnten eigentlich unterschiedlicher nicht sein, und trotzdem finden sich beim näheren Hinsehen unzählige Gemeinsamkeiten.

Elian ist der Prinz eines der mächtigsten Königreiche und zusammen mit seiner Schwester in Gold und Prunk aufgewachsen. Auch wenn seine Eltern eine andere Zukunft für ihn vorgesehen haben, lassen sie ihn die Freiheit die er braucht um auf der See die Welt zu bereisen.
Doch Elian reist nicht als Prinz, sondern als Pirat - auch wenn andere das vielleicht nicht wahrhaben wollen.
Die Erkundung der Welt ist außerdem nicht sein einziges Ziel, zunächst einmal muss er verhindern, dass noch mehr Menschen dem Fluch der Prinzen zum Opfer fallen - Lira.
Also auch wenn er manchmal auf hart tut, hat er doch einen weichen Kern. 💜


"Mein wahres Ich ist zu einem Albtraum geworden."

Lira ist die Sirene die Elian nach dem Leben trachtet, wenn auch nicht ganz freiwillig.
Denn ihre Mutter ist die Meereskönigin und nicht gerade zimperlich. Seit ihrer Kindheit musste Lira morden, um dem Zorn ihrer Mutter zu entgehen - bis sie schließlich einen Fehler macht.
Liebe und Zuneigung sind für Lira nur Fremdwörter, aber auch hier gilt: harte Schale, weicher Kern. Und irgendwann lernt sie, dass es mehr gibt als das Leben, das sie bisher kannte. 🙆

Durch die verschiedenen Charaktere ist es unheimlich spannend wie die zwei aufeinander treffen.
Außerdem wird man nicht mit dem typischen Kitsch überschwemmt, sondern bekommt als Leser eine gesunde Portion Zwielichtigkeit.
Außerdem seien die Nebencharaktere wie die Crew des Schiffes nicht zu vergessen, die teilweise unterschiedlicher nicht sein könnten, aber durch ihre Treue zum Captain gelernt haben miteinander umzugehen. 


Schreibstil:

Alexandra Christo hat einen seeehr angenehmen Schreibstil, der aber ruhig noch ein kleines Stück bildhafter sein könnte. Denn wenn schon verschiedene Königreiche und somit Landschaften bereist werden, möchte ich als Leser gerne noch etwas mehr fürs "Auge" bekommen.


Cover:

Kommen wir nun noch zum Cover. Nun ja.....ganz begeistert bin ich davon nicht. Und (leider) vergleiche ich auch immer gerne mit dem Original - was eben nicht gerade hässlich ist.
Aber ich habe mich langsam an das deutsche Cover gewöhnt und der Glitzer ist ja auch ganz nett. Es hätte wesentlich schlimmer kommen können.
Trotzdem finde ich die Art und Weise der Aufmachung inzwischen etwas nervig und langweilig. Man sieht immer häufiger dieses typische "Gesicht in der Mitte und dann irgendein Muster drauf klatschen"(z.B. auch bei "Die fünf Gaben"). Aber gut, das ist halt Geschmacksache. 🙈


Fazit:

Einzelbänden gegenüber habe ich immer eine gespaltene Meinung. Man sollte Bücher nicht ausschlachten bis zum geht nicht mehr und immer mehr Teile herausbringen, die dann auch immer langweiliger werden. Aber ich trenne mich auch immer nur sehr ungern von einem Buch und einer Welt die so toll sind, dass man gern noch viel mehr davon lesen möchte. Bei Elian & Lira war das der Fall. 
ABER Alexandra Christo ist eine der wenigen Autoren, die es geschafft hat, mich mit dem Ende so zufriedenzustellen, dass ich damit leben kann, dass es keine Fortsetzung geben wird. Applaus hierfür.
Das Setting, die Charaktere, der Schreibstil und der fehlende Kitsch haben mich total überzeugt. Kaum ein Einzelband konnte mich bisher so fesseln, wie es Elian & Lira getan hat.
Das Cover ist ganz ok, aber das ändert ja nix am tollen Inhalt. Und auch wenn der Schreibstil meiner Meinung nach an manchen Stellen noch etwas bildhafter hätte sein können, gibt es von mir volle 5 ⭐.

PS: Ihr müsst euch unbedingt die Danksagung durchlesen. Ich liebe den Humor der Autorin! 💜